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Die Bedeutung des Nervensystems in deiner Schwangerschaft

Erfahre, wie dein Nervensystem funktioniert, warum dein Gefühl von Sicherheit in der Schwangerschaft so wichtig ist und wie du gut für dein Baby sorgen kannst.

Schwangerschaft ist mehr als dein heranwachsendes Baby im Bauch – es ist eine sehr bedeutsame Wandlungsphase in deinem Leben, ein faszinierendes und fein aufeinander abgestimmtes System, dass einem Tanz deines Körpers mit deinem Baby gleicht. Und dieses feinfühlige System steht auch in Wechselwirkung mit dem, was in dir und um dich herum passiert.

Es reagiert auf Beruhigung und Verbindung und ebenso auf auf Stress, Anspannung. Wie das funktioniert, erkläre ich dir in diesem Blogartikel.

Was auf Nervensystemebene in der Schwangerschaft?

Die Schwangerschaft ist eine Phase der stetigen Veränderung.

  • dein Baby wird mit allem versorgt, was es braucht und wächst stetig
  • dadurch verändert sich dein Körper: deine Haltung verändert sich, dein Hormonhaushalt passt sich an, dein Stoffwechsel stellt sich um
  • hinzu kommen Anpassungen in deinem äußeren Umfeld: Job, zu Hause, Paarbeziehung

Kurzum: Alles verändert sich. Und manchmal fühlt sich Veränderung unsicher an.

Wenn wir nicht genau wissen, was uns erwartet, sind wir eingeladen loszulassen und uns hinzugeben. Doch das ist manchmal gar nicht so einfach.

All das führt auch dazu, das dein Körper besonders feinfühlig ist. Du verarbeitest Reize intensiver, Emotionen sind manchmal überwältigender als du es bisher kennst und deine innere Balance wird so schneller herausgefordert.

Das liegt nicht daran, dass du „zu empfindlich“ bist – sondern daran, dass sich dein gesamtes System anpasst, um bestmöglichst für dich und dein Baby zu „arbeiten“. Dein Körper ist zu jederzeit darum bemüht, FÜR dich zu arbeiten. Und somit auch FÜR dein Baby.

In der Schwangerschaft reagiert dein gesamter Körper besonders feinfühlig. Hormonelle Veränderungen – insbesondere ein Anstieg von Progesteron und Oxytocin – machen dich empfänglicher für innere und äußere Reize (Dunkel et al., 2015). Dein Nervensystem bereitet sich darauf vor, dein Baby nicht nur körperlich, sondern auch emotional zu empfangen.

Das bedeutet:

  • Du nimmst feiner wahr, was dir guttut – oder was dich überfordert
  • Dein inneres Gleichgewicht beeinflusst, wie du dich in deinem Körper fühlst
  • Dein vegetatives Nervensystem steht in ständigem Austausch mit deinem Baby (Glover, 2011)

Kurz erklärt: Das autonome Nervensystem

Dein autonomes Nervensystem regelt die Abläufe im Körper, die du nicht mit deinem Willen steuern kannst. Es ist ständig aktiv und reguliert beispielsweise Atmung, Herzschlag und Stoffwechsel. Hierzu empfängt es Signale aus dem Gehirn und sendet sie an den Körper. Ebenso ist es verantwortlich dafür, unseren Umgang mit Stress zu steuern und nimmt dabei auch Einfluss auf unsere Emotions- und Gefühlwelt.

Das Nervensystem besteht – ganz kurz – gesagt aus drei Hauptanteilen:

  • Das Sympathische Nervensystem ist wie ein innerer Wachhund: Es macht dich bereit für Aktivität, schützt dich in Stress-Situationen („Kampf oder Flucht“-Modus) und sorgt dafür, dass du schnell reagieren kannst.
  • Das Parasympathische Nervensystem ist dein Ruhepol: Es unterstützt Regeneration, Verdauung, Heilung und Verbindung. Hier kannst du tief durchatmen, zur Ruhe kommen und auftanken.
  • Das enterische Nervensystem beschreibt ein eigenes Nervensystem des Darmes, das weitgehend unabhängig die Bewegung des Darmes bei der Verdauung reguliert.

Ein reguliertes oder ausbalanciertes Nervensystem bedeutet nicht, dass du immer entspannt bist – sondern das du flexibel zwischen diesen Zuständen wechseln kannst. Wenn du merkst, dass du in einem der beiden „stecken bleibst“, ist das ein Zeichen dafür, dass du und dein Nervensystem Unterstützung braucht.

Die Auswirkungen von Stress und Anspannung auf die Schwangerschaft

Die Verbindung zwischen dir, deinem Baby und der Plazenta (Mutterkuchen) ist ein fein abgestimmtes System – die sogenannte feto-plazentare Einheit. Sie versorgt dein Baby mit allem, was es braucht: Nährstoffe, Sauerstoff, Sicherheit.

Wenn du unter anhaltendem Stress leidest, schüttet dein Körper Stresshormone aus, die über die Plazenta auch beim Baby ankommen. (O’Donnell et al., 2009)

Gleichzeitig: Dein Körper verfügt über Schutzmechanismen! Die Plazenta puffert viele Reize ab – und alles, was dich beruhigt & reguliert, beruhigt auch dein Baby in deinem Bauch.

Auch wenn unser Nervensystem autonom unsere Körperfunktionen regelt. so können wir dennoch auf unser Nervensystem einwirken und somit zB unsere Streßresilienz erweitern und somit positiv auf unseren Körper und unser Nervensystem einwirken.

Die gute Nachricht:
Du kannst lernen, dein Nervensystem liebevoll zu regulieren – und du hast immer die möglichkeit damit zu starten.

Wie du erkennst, ob du in einem dysregulierten Zustand bist

Nicht immer ist es leicht zu bemerken, dass man „nicht in Balance“ ist – besonders dann, wenn du viel funktionierst. Vielleicht kennst du einige dieser Signale:

  • Ein permanentes Gedankenkarussell
  • Schlafprobleme oder ständige innere Unruhe
  • Körperliche Anspannung, Enge im Brustkorb oder Bauch
  • Gefühl von „Abgetrenntsein“ vom eigenen Körper
  • Überforderung, Reizbarkeit oder Rückzug

All das sind Zeichen dafür, dass dein Nervensystem gerade im „Überlebensmodus“ ist – nicht, weil du etwas falsch machst, sondern weil es Schutz bieten will (Porges, 2011). Und genau hier setzt Regulation an.

Selbstmitgefühl als der erste Schritt zu mehr Balance

Du darfst dich überfordert fühlen. Du darfst Angst haben. Du darfst wütend oder traurig sein. All das gehört zum Menschsein – und ganz besonders zu dieser Übergangszeit.

Selbstmitgefühl bedeutet: freundlich mit dir selbst zu sprechen, dich innerlich zu halten, so wie du dein Baby halten würdest, wenn es sich nicht wohl fühlt. Wenn du dich selbst mit Mitgefühl betrachtest, kann dein Nervensystem entspannen. Sicherheit entsteht von innen.

Manchmal ist jedoch genau das verdammt schwer. Wenn du das kennst, dann kann dich vielleicht dieser Impuls zu ein bisschen merh Snaftheit dir selbst gegenüber einladen: Schau auf dich, auf deine Situation so, als wärst du deine beste Freundin.

Was würdest du zu ihr sagen? Was würdest du ihr anbieten?

Vielleicht eine Schulter, zum Anlehnen. Einen Arm, zum Gehalten sein.

Wie du dich selbst unterstützen kannst?

Du brauchst nicht immer eine große Veränderung, um dich und somit dein Nervensystem zu unterstützen. Schon kleine Rituale machen einen Unterschied in deinem Alltag:

  • immer mal wieder halte inne und spüre nach, wie es dir jetzt gerade geht
  • gönne dir beruhigende Berührungen – wie eine sanfte Massage oder eine Hand auf dem Herzen
  • Sorge für die Erfüllung deiner Grundbedürfnisse
  • verbringe Zeit in der Natur
  • Sorge für eine Balance zwischen Aktivität und Entspannung
  • respektiere deine persönlichen Grenzen

Es geht nicht um Perfektion – sondern um Präsenz.

Die Erfüllung deiner Grundbedürfnisse spielt hier eine sehr fundamentale Rolle: 

  • ist dir zu warm oder zu kalt? 
  • Musst du gerade eigentlich auf die Toilette, willst aber noch xy erledigen? 
  • Hast du Hunger oder Durst?
  • Bist du gerade aufgebracht/aufgeregt und brauchst eine Person an deiner Seite, die dich ein bisschen co-regulieren kann?

Fazit: Du bist das Zuhause deines Babys

Fakt ist: Wie du dich fühlst, zählt.

Das sage ich nicht, um dich noch mehr unter Druck zu setzen-. denn den spürst du vermutlich schon genug- denn als werdende Eltern möchten wir „es gut machen“.

Ich sage dir „Wie du dich fühlst, zählt.“ um dir zu zeigen: Dein Wohlbefinden ist wichtig. Für dich. Für dein Baby. Und auch für eure Verbindung zueinander.

Wenn du in Balance bist, profitiert auch dein Baby davon.

Dein Körper ist icht nur wichtig, weil es dein Körper ist. Es ist auch das zu Hause deines Babys. Ein Ort, an dem Entwicklung, Bindung und Gesundheit gedeihen dürfen – Schritt für Schritt, Atemzug für Atemzug. In eurem Rhythmus.

Brauchst du Unterstützung?

Wenn du das Gefühl hast, allein findest du nicht oder nur schwer zurück in deine Balance, dann melde dich von Herzen gerne.

In einem kostenfreien und unverbindlichen Vorgespräch können wir schauen, wo du gerade stehst und was die nächsten Schritte für dich sein können, um Balance wieder herzustellen.

📚 Quellen:

  • Dunkel Schetter, C. (2011). Psychological Science on Pregnancy: Stress Processes, Biopsychosocial Models, and Emerging Research Issues. Annual Review of Psychology.
  • Glover, V. (2011). Annual Research Review: Prenatal stress and the origins of psychopathology: An evolutionary perspective. Journal of Child Psychology and Psychiatry.
  • O’Donnell, K. J., et al. (2009). Maternal prenatal anxiety and downregulation of placental 11β-HSD2. Psychoneuroendocrinology.
  • Porges, S. W. (2011). The Polyvagal Theory. Norton.
  • Schauer, M., & Elbert, T. (2010). Das Narrative Expositionsverfahren (NET). Göttingen: Hogrefe.

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