Schwangerschaftsmassage: Wie achtsame Berührung dein Nervensystem beruhigt, Stress abbaut & dein Wohlbefinden in der Schwangerschaft stärkt.
Schwangerschaftsmassagen– Anfassen ist simpel, Berührung eine Kunst
Stell dir vor, du liegst bequem gebettet, eingehüllt in gemütliche Decken, ruhige Musik und einem wohltuenden Duft. Atemzug für Atemzug kommst du an: in diesem Raum, auf dieser Liege, bei dir.
Stück für Stück kannst du mehr und mehr Gewicht an die Liege unter dir abgeben, dein Atem wird ruhiger und sanfte Hände lösen die Anspannung in deinem Körper – und für diesen Moment, diese Zeit darfst du einfach nur sein.
Warum dein Körper gerade jetzt Unterstützung braucht
Während der Schwangerschaft leistet dein Körper Unglaubliches: ein neues Leben entsteht in dir. Rund um die Uhr ist alles darauf ausgerichtet, dein heranwachsendes Baby bestmöglich zu unterstützen. Zu jederzeit arbeitet dein ganzer Körper für dich, für euch. Doch diese Veränderung bedeutet nicht selten auch: Rückenschmerzen, verspannte Schultern, schwere Beine oder schlechter Schlaf.
Die Wandlungsphase kostet Kraft.
Wie wir dich mit einer sanften Massage unterstützen können
Berührung durch Massagen ist nicht nur wohltuend und entspannend, sie ist unterstützt dich ganzheitlich – Körperlich und emotional.
- Förderung von Wohlbefinden: dort wo durch die körperlichen Veränderungen ein Ungleichgewicht entstanden ist, kann eine Massage die Wiederherstellung von Gleichgewicht unterstützen- Schmerzen können gelindert und Wohlbefinden verbessert werden
- Verbesserung deines Stoffwechsels: die Massagen fördern deine Durchblutung und kurbeln somit den gesamten Stoffwechsel an- dadurch wird u.A. der Lymphfluss angeregt, was wiederum Wassereinlagerungen entgegen wirkt und das Immunsystem stärkt
- dein Gedankenkarussell kann zur Ruhe finden: was langfristig zu mehr Entspannung und damit auch zu besserem Schlaf verhelfen kann.
- tiefe Entspannung: eine Massage kann dich unterstützen, einfacher in Phasen der Entspannung zu finden. Das beruhigt dein Nervensystem und hat langfristig auch positiven Einfluss auf deine Stressresilienz.
Emotional getragen – warum Berührung mehr als Entspannung ist
In der Schwangerschaft bist du sensibler, offener – manchmal auch verletzlicher. Gefühle wie Unsicherheit, Erschöpfung oder Überforderung begleiten dich immer mal wieder. Gerade dann kann eine liebevolle Massage dir helfen, in Verbindung mit dir zu bleiben, auch dann wenn es herausfordernd ist.
Durch achtsame Berührung wird u.A. das Hormon Oxytocin freigesetzt – bekannt als „Kuschelhormon“. Es stärkt das Gefühl von Sicherheit, Vertrauen und innerer Ruhe. Viele Frauen berichten, dass sie sich nach einer Massage nicht nur körperlich leichter, sondern auch emotional getragen und wie „eingehüllt“ fühlen.
Was bei Stress in deinem Körper passiert – und wie Massage dich unterstützt
Dein Körper reagiert auf Stress mit einem uralten Notfallprogramm – egal, ob es sich um emotionale Belastung oder körperliche Beschwerden handelt. Diese physiologischen und auch wichtigen Abläufe geschehen meist unbewusst, haben aber spürbare Auswirkungen auf dein Wohlbefinden.
Der Stresszyklus – einfach erklärt:
- Alarmbereitschaft: Dein Gehirn registriert eine Bedrohung – z. B. Überforderung, Schmerz oder Unsicherheit – und aktiviert dein Stresssystem.
- Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin werden ausgeschüttet. Puls, Blutdruck und Muskelspannung steigen.
- Kampf oder Flucht: Dein Körper schaltet in den sogenannten Sympathikus-Modus – bereit zur Aktion.
- Keine Entladung: Im Alltag fehlt oft der körperliche oder emotionale Abschluss – der Stresszyklus wird nicht vollendet und bleibt somit im System.
Eine Massage kann helfen, den Stresszyklus zu vollenden
Und genau hier setzt Massage an. Sie spricht über achtsame, rhythmische Berührung dein vegetatives Nervensystem an – genauer gesagt den parasympathischen Teil, der für Erholung und Regeneration zuständig ist.
- Der Cortisolspiegel sinkt.
- Oxytocin wird ausgeschüttet– für Ruhe, Geborgenheit und Verbindung.
- Der Herzschlag verlangsamt sich, dein Atem wird tiefer.
- Dein Körper spürt: „Ich bin sicher.“ – und kann den Stresszyklus abschließen.
Massage ist also nicht einfach „nur“ Entspannung. Sie ist eine körperbasierte Form von Regulation, die dich in deinem Umgang mit Stress unterstützen und dein Nervensystem und so mit deinen ganzen Körper wieder ins Gleichgewicht bringen kann.
Warum das in der Schwangerschaft besonders wichtig ist
Dein Nervensystem ist in der Schwangerschaft nicht nur für dich selbst entscheidend – es beeinflusst auch, wie sicher und geborgen dein Baby sich in deinem Körper fühlt. Langfristiger und chronischer Stress wirkt also nicht auf dich und dein Nervensystem, sonder hat auch Einfluss auf dein Kind. Deshalb ist jede Form von Regulation, die dich nach einer stressigeren Phase, einer Anforderung o.Ä unterstützt um zurück in die Ruhe und Regeneration zu finden, auch ein Geschenk an dein Kind.
Fazit: Gönn dir deine Auszeit bei einer Massage und unterstütze dich und dein Baby nachhaltig
Stress können wir nicht vermeiden. Es wird immer wieder Phasen der Herausforderung in unserem Leben geben, in denen wir vermehrt Stress ausgesetzt sind.
Was entscheidend ist, ist wie wir dann mit uns umgehen.
Es ist also nicht so, dass du Stress gerade in der Schwangerschaft vollkommen vermeiden solltest. Denn schon alleine dieser Anspruch wird mehr Stress in dir auslösen. Nein, es geht vielmehr darum, dass du nach stressigeren Phasen zurück in die Ruhe und Regulation finden kannst.
Nimm dir hierfür dass, was du brauchst und was dich best möglichst dabei unterstützt.
Eine Schwangerschaftsmassage ist dabei weit mehr als nur eine kleine Auszeit. Sie ist eine bewusste Zuwendung an dich selbst – in einer Zeit, in der du viel gibst. Sie hilft dir, dich in deinem Körper wieder sicher zu fühlen, dich emotional zu zentrieren und Stress loszulassen.
Wenn dein Körper sich nach Entlastung sehnt und dein Herz nach Berührung – dann ist jetzt der richtige Moment dafür.